DICHTUNG · LIEBE · TOD

Theater-Tanz-Stück von Ulrich Frohriep

In einem Akt „künstlerischer Archäologie“ wird das geistige Skelett eines literarischen Wunderkindes frei gelegt, das gegen enorme Widerstände aus der patriarchalischen Gesellschaftsordnung und in permanenter Entwurzelung durch das Erleben von Kriegsverbrechen sein Grundbedürfnis behauptet: seiner Bestimmung zu folgen.

Esme Koslitz und Lisa Kuttner inszenieren / choreografieren das Leben und Werk der Barockdichterin Sibylla Schwarz – auch die „pommersche Sappho“ genannt – in einer Uraufführung auf der Sommerbühne im Efeuhof des Würzburger Rathauses in der Zeit vom 27. Juli bis 1. August jeweils um 20:30 Uhr.

Parallel zum Titel findet sich eine Dreieckskonstellation auf der Bühne, deren Eckpfeiler aus Sibylla Schwarz (Sabrina Kohl), Judith Tanck (Nina Müller-Gehr) und Johannes Schöner (Harald Bromberg) besteht. Mit Judith verbindet Sybilla eine tiefe, innige Liebe während die heimliche Liebe zu ihrem Lehrer, Johannes Schöner, einseitig und unerfüllt bleibt.

Diese Erfahrungen von Liebe und Freundschaft prägen ebenso Schwarz’ Lyrik wie die Geschehnisse des Dreißigjährigen Krieges und protestantischer Mystizismus.

Musikalisch begleitet von Sascha Reimann und Harald Bromberg visualisieren die Tänzer/innen Nina Müller-Gehr und Mike Protasiuk die Triebkräfte, Kreativität – Liebe – Spirualität, die der Protagonistin sprühende Vitalität verleihen und überraschende Facetten einer aussergewöhnlichen Persönlichkeit erscheinen lassen.

Ulrich Frohriep, der die Premiere am 27. Juli 2010 besuchen wird, gelingt es in seiner Bearbeitung der Romanbiographie, einen authentischen Gegenwartsbezug zu schaffen, der uns mit den Träumen und Wünschen der größten Dichterin des Barocks konfrontiert und die Frage aufwirft, inwieweit wir selbst Mechanismen von Selbst- und Fremdsteuerung unterliegen.

Mit Sabrina Kohl, Nina Müller-Gehr, Harald Bromberg und Mike Protasiuk

Regie: Esme Koslitz

Choreographie: Lisa Kuttner

Musik: Sascha Reimann und Harald Bromberg

Mehr

Über Sibylla Schwarz im Archiv der Lyrikzeitung:

2010 Jun #30. Alle biblischen Religionen sind frauenfeindlich

Im alten Archiv:

(einfach Jahr, Monat und Nummer dort aufsuchen)
2003     Apr     #     Café 2: Oskar Kanehl
2006     Mai     #41.     Lyrikmail Nr. 1284  11.05.2006
2007     Apr     #98.     Fretowische Fröligkeit
2007     Nov     #146.     Sibylla Schwarz – Lieder
2008     Mrz     #51.     Übersehen
2008            Jul            #12.            „Gerne schryb ich weiter fort …“

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