Alter Friedhof

1-2 Das Grab der Mutter Wolfgang Koeppens auf dem Alten Friedhof in Greifswald (Wolgaster Straße). Zu finden in Abschnitt 9.

3-4 Das Grab des Orientalisten Johann Gottfried Kosegarten (Sohn des Pfarrers und Dichters Ludwig Theobul K.). Als Professor für orientalische Sprachen in Jena gab er Goethe Auskünfte für den „West-Östlichen Diwan“. Am 18.8. jährt sich sein Todestag zum 150. Mal. Der Name Susemihl aber findet sich bei Koeppen in „Jugend“ wieder.

5-6 Verfallene Grabkapelle. Koeppen in „Jugend“:

Der Friedhofsgärtner führte uns in die Gruft, in eines seiner vornehmen Häuser auf dem schönen alten Friedhof. Die Häuser des Friedhofsgärtners hatten Eingänge aus griechischen Säulen, die den spitzen Giebel vor dem Dach trugen; doch es waren sehr niedrige, es waren recht kleine Häuser, in denen die Toten wohnten, die wohlhabenden Toten, die Toten, die zu den Reichen gehört hatten und nicht in die gemeine Erde kamen, nicht in den Keller verstoßen wurden, nicht in das modrige Loch, das ordinäre Grab, nicht unter die Wurzeln mußten, nicht zu den emsigen fleißigen schmatzenden Würmern hinab. Die Toten in den Totenhäusern entstammten den alten Vampirgeschlechtern der Stadt, dem mächtigen Kreis der patrizischen Mumien, die immer ein würdiges Heim für ihre teuren Verstorbenen unterhalten hatten, exklusiv und in Furcht und doch in Hoffnung.

(Fotos Copyright Michael Gratz 2010)