„Dinge, die wir heute sagten“
Und als Judith Zander erwachsen war, schrieb sie fast ausschließlich Gedichte und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Doch seit ihrer Lesung beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in diesem Jahr weiß man, dass sie auch Prosatexte schreibt. Für den Romanauszug erhielt sie den 3sat-Literaturpreis. Nun ist der ganze Roman erschienen, der es unterdessen auch auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis geschafft hat.
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Die Figuren, die Judith Zander entwirft, wirken wie aus dem Leben gegriffen. Denn die 1980 in Anklam geborene Autorin beweist nicht nur ein feines Gespür für die Sprache der Menschen in Vorpommern, sondern zugleich für ihre Traumata, die Trostlosigkeit, die sie umgibt, und die Hoffnungen, die sie haben. So entsteht das faszinierende, wenn auch oft beklemmende Panorama einer Dorfgemeinschaft. Judith Zander studierte am Literaturinstitut in Leipzig und schrieb dort einen längeren Prosatext über zwei Mädchen in einem Dorf. / NDR