Fallada in Großbritannien
Nun also Nicholas Jacobs, dessen Name auch im Nordosten Deutschlands nicht gleichgültig sein sollte: Hat der jüdische Engländer, bekennende Linke und Lyrik- Liebhaber doch nicht nur Werke von Marx und Engels, Mörike und Trakl, Brecht und Haffner auf den britischen Buchmarkt gebracht, sondern auch Hans Fallada. Namentlich diesem Engagement ist auch der German British Forum Award gewidmet, wie aus der Preisbegründung für Jacobs als Gründer des Verlags Libris und Adam Freudenheim als Herausgeber von Penguin Classics hervorgeht.
Seit der Veröffentlichung von „Alone in Berlin“ – hierzulande bekannt unter dem Titel „Jeder stirbt für sich allein“ – im vergangenen Jahr bei Penguin Classics sei dieses Buch „eines fast vergessenen deutschen Autor aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ zum Bestseller in Großbritannien wie auch in den USA geworden, erklären die Preisstifter. Den Grundstein für diesen Erfolg indes habe Libris gelegt mit den herausragenden Ausgaben von „Der Trinker“ und „Kleiner Mann, was nun?“ …
Dem in seiner Heimat verbreiteten Klischee, die Deutschen seien schwülstig, düster und humorlos, wusste er etwas entgegen zu setzen. Mit den Fallada-Veröffentlichungen löste er geradezu eine Renaissance des Autors aus. Schließlich erschien bei Libris auch die erste englischsprachige Biografie über Fallada: Jenny Williams‘ „More Lives Than One“, dessen deutsche Fassung dann unter dem Titel „Mehr Leben als eins“ im Aufbau Verlag erschien. Und Jacobs, der Unermüdliche, bereitet Kennern zufolge englische Wiederauflagen von drei weiteren Romanen Hans Falladas vor. / Nordkurier 27.11.