Felix Hausdorff alias Paul Mongré

In der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Sinn und Form (4/2010) veröffentlicht der Literaturwissenschaftler Gunnar Müller-Waldeck einen Aufsatz über den Mathematiker Felix Hausdorff, der sich als Schriftsteller Paul Mongré nannte. Hausdorff wurde 1868 in Breslau als Sohn eines jüdischen Textilgroßhändlers geboren und wuchs in Leipzig auf, wo er Mathematik und Astronomie studierte. 1913 – 1921 war er Ordinarius in Greifswald. Als die Deportation drohte, nahm er sich 1942 gemeinsam mit seiner Frau das Leben. Heute ist ein wissenschaftliches Begegnungszentrum in Greifswald nach ihm benannt. Mongré veröffentlichte einen Gedichtband, ein Lustspiel, Aphorismen und philosophische Schriften.  (Der in Kolberg geborene Hans Benzmann nahm zwei seiner Gedichte in seine Sammlung „Moderne deutsche Lyrik“ auf, wo er zwischen Alfred Mombert und Christian Morgenstern steht.) Müller-Waldeck spricht von „beachtliche(m) künstlerische(m) Niveau“ seiner Werke. Er zitiert ein Gedicht, das des Autors Nähe zu Nietzsche nicht leugnet. (Ein „dionysischer Mathematiker“ wurde er gar genannt!)