Gedenkveranstaltung

zum Tod des Fallada-Sohnes Uli Ditzen (1930-2013)

Am 25. Dezember verstarb in Berlin der älteste Sohn Hans Falladas, Uli Ditzen (1930-2013). Zum Gedenken an ihn, der durch die Popularisierung des Werkes seines Vaters auch mit Greifswald verbunden war, veranstaltet die Pommersche Literaturgesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek „Hans Fallada“ am 23. Januar 2014 um 20.00 Uhr im Fallada-Haus eine Gedenklesung. Im Mittelpunkt steht eine Lesung aus dem Briefwechsel Falladas mit seinem Sohn Uli. Von seinen vielen Seiten zeigt Fallada hier die privateste: den Vater. Seine Briefe an den Sohn im Internat des Templiner Gymnasiums sind liebevoll, lustig und kameradschaftlich, wenn es sein muss, auch ermahnend. Der Vater lässt den Sohn teilhaben am Leben in Carwitz, erzählt von seiner Arbeit auf dem Hof und mit den Tieren, von seinen Sorgen, den Kriegsalltag zu bewältigen. Uli berichtet von der Schule, von Freunden, von Luftalarm und schlechtem Essen. Ein starkes, inniges Verhältnis bindet beide, das durch die Scheidung der Eltern zunächst kaum beeinträchtigt wird. Es brach erst, als der Sohn in den beiden letzten Lebensjahren des Vaters Zeuge der Morphiumsucht und des Verfalls wurde.

Aus der umfangreichen Korrespondenz von 1940 bis 1946 stellte Uli Ditzen eine beredte, anrührende Auswahl zusammen und veröffentlichte sie im Aufbau-Verlag. Er kommentierte die Ausgabe mit den Worten: „Mit diesem Briefwechsel hat mein Vater sich mir wiedergegeben, über ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod.“