Lehrerausbildung: kann wegfallen!

Die Lehramtsausbildung an der Universität Greifswald ist verzichtbar. So das niederschmetternde Ergebnis im „Prüfbericht zur Konzentration der Lehrerausbildung“, der dem Kabinett vorgestellt wurde und der OZ vorliegt.

Das Bildungsministerium empfiehlt darin ein Ende der Ausbildung von Haupt- und Realschullehrern sowie Gymnasien an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Derzeit sind in diesen Studiengängen etwa 2000 junge Leute eingeschrieben.

Der 23 Seiten starke hoch brisante Bericht sagt eindeutig: der Lehrerbedarf kann, zumindest bis 2017, in allen Fächern mit Ausnahme von Kunst an der Universität Rostock ausgebildet werden. In den Jahren danach steigt der Lehrerbedarf wieder an. Darüber wie es dann weitergehen soll, gibt der Bericht keine Auskunft. / Ostsee-Zeitung 6.7.

In der Zeitung kommentiert Eckhard Oberdörfer:

Eine Schließung der verbliebenen Greifswalder Lehramtsstudiengänge ist noch lange nicht beschlossen. Falls es dazu kommt, wäre es aber das Ende einer verhängnisvollen Entwicklung. Greifswald hat ja in den vergangenen fünf Jahren bereits die Schließung der Lehrerausbildung in fast allen Naturwissenschaften, in Sport, Romanistik, Latein akzeptieren müssen. Gewachsene Strukturen wurden teilweise zerstört. …

Ganz sicher werden in den nächsten Tagen Fachleute Schwächen des Prüfberichtes benennen. Dazu gehört, dass der Blick nur bis 2017 reicht, danach steigt der Bedarf nämlich stark an. Nicht gesagt wird auch, dass der Raum Rostock allein kaum in der Lage sein wird, mit seinen Schulen und Lehrern die künftig stärkere berufspraktische Ausbildung zu schultern.

„Schwerin pfeift auf Lehrer aus Greifswald“, titelt die Zeitung. Am Donnerstag ist Gelegenheit zurückzupfeifen: 7:30 Uhr fahren Busse nach Schwerin zu einer Demo gegen die Schweriner Planspiele (ab Busbahnhof).