Pomeraneiden

Zu den bekannten Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts, die in der pommerschen Literatur und Wissenschaft eine wichtige Rolle spielten, gehört Johannes Seckerwitz (um 1525-1583), auch Seccervitius genannt. Mit seiner Poetik in dieser frühen pommerschen Zeit gehört er in die Reihe der bekannten europäischen Literaten, die vom Renaissance-Humanismus bis in die Neuzeit in einer klaren lateinischen, am antiken Vorbild orientierten Sprache schrieben. Als Poet und Gelehrter wirkte Seckerwitz nach der 1534 in Pommern eingeführten Reformation, mithin in einer geschichtlichen Periode des Landes, als das Herzogtum noch einmal zur Blüte kam. …

In dieser Zeit, um 1582, erschien uch sein größtes Werk die „Pomeraneiden“ bzehungsweise die „Fünf Bücher Pommernlieder“. Sie sind eine eindrucksvolle Sammlung von 38 Dichtungen über die Fürsten von Pommern. Aus der Ritterschaft wurden Hennig Ramin, Heinrich Norman, Georg Below, Ulrich Schwerin, Christian Küssow, Valentin Eickstedt oder Vincenz Blücher mit Dichtungen geehrt. Von den Gelehrten sind Thomas Mevius, Hermann Westphal, Andreas Elver, Franz Joel oder Andreas Runge hervorzuheben. Die Pomeraneiden enthalten Schilderungen über 33 pommersche Städte, beginnend im Westen mit Stralsund, Barth und Greifswald abschließend im Osten mit Lauenburg.

Die Bücher enthalten zudem mit der Querela (Klage) einen Text über die verheerende Pest von Anklam. / Hannelore Deya, Nordkurier