Pommersche Bildungselite – wo ist sie?

Der Greifswalder Antiquar Dr.Ulrich Rose schickt in seinem Blog einen Stoßseufzer zum pommerschen Parnaß:

Gottfried Loeck hat in den „Baltischen Studien“ NF 95 (2009) einen Aufsatz herausgebracht mit dem Titel „Vom Vergnügen, in alten Subskribentenverzeichnissen zu stöbern“ (S. 103-132).

Darin analysiert er die Subscribenten- und Pränumeranten-Verzeichnisse von vier sehr unterschiedlichen, alle aber Pommern bzw. Vorpommern betreffenden Büchern.

Daß die Damenwelt bei Kosegartens Dichtungen stärker vertreten war als bei Wutstracks Staatsbeschreibung, ist verständlich, ebenso die Häufung von gekrönten Häuptern bei Rosmaesler und die überwiegende Anzahl von Wolgastern unter den Subscribenten der Stadtchronik.

Aber ein Beispiel für die Aussagefähigkeit von derartigen Verzeichneissen (neben dem im Titel erwähnten Vergnügen, sie zu durchstöbern) ist auf S. 107 genannt: „Die ungewöhnlich zahlreichen Vorbestellungen durch Studenten aus Halle bezeugen vielleicht im Vergleich zu den wenigen aus Greifswald die damalig hohe Wertschätzung der Universität Halle von seiten pommerscher Studierenden.“

Dem, finde ich, sollte man einmal intensiver nachgehen!

Zu beoobachten ist, daß ganz viele „Elemente“ der pommerschen Bildungelite unter den Vorbestellenden nicht auftauchen, vermutlich, weil sie kein Geld für Bücher ausgeben wollten – diese Erfahrung mache auch ich noch heute mit der einheimischen und der zugereisten Bildungs“elite“ an jedem einzelnen Tag in meinem Laden…