Romantik als Provokation
Dienstag, 29. Oktober 2013 • 18:30 Uhr
Eröffnung der Caspar-David-Friedrich Vorlesung
Schwerpunkt: „Romantik als Provokation“
Romantik als Provokation – Eine Einführung
Christin Klaus M.A., Professor Dr. Eckhard Schumacher
Die Romantik gehört längst so selbstverständlich zum Kanon der europäischen Kultur, dass gelegentlich aus dem Blick gerät, dass sie von Beginn an immer auch als Provokation wirkte. Dies gilt für die Jenaer Frühromantik und für Caspar David Friedrich, aber auch 200 Jahre später für eine Gegenwartskunst, die durch Rückbezüge auf die Romantik provoziert. Und es gilt für eine Gegenwartskultur, in der die Zuschreibung ‚romantisch‘ nicht selten als Vorwurf verwendet wird. Was aber lässt die Romantik immer noch und immer wieder als Provokation erscheinen? Was macht die Romantik gegenwärtig – man denke etwa an vielbeachtete Ausstellungen wie „Schwarze Romantik“ oder „Die Erschütterung der Sinne“ – attraktiv? Welche Rolle spielt das Provokationspotenzial der Romantik für Gegenwartskunst und Gegenwartsliteratur? Diese und weitere Fragen, die die Caspar-David-Friedrich-Vorlesung mit dem interdisziplinär angelegten Schwerpunkt „Romantik als Provokation“ genauer verfolgen wird, sollen im Einführungsvortrag aus der Perspektive von Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an ausgewählten Beispielen aufgeworfen und konkretisiert werden.
Christin Klaus M.A. ist seit 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald. Sie studierte Kunstgeschichte, Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte sowie Betriebswirtschaftslehre in Greifswald und Siena. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen der zeitgenössischen Kunst, der klassischen Moderne und der Romantik. Wichtige Publikationen: „Lux et Color. Gerhard Richters Kölner Domfenster im Kontext zeitgenössischer sakraler Glasfenster“ (2011) und Beiträge in „Das steinerne Antlitz der Alma Mater. Die Bauten der Universität Greifswald 1456–2006“ (2006).
Professor Dr. Eckhard Schumacher ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Literaturtheorie und Leiter des Wolfgang-Koeppen-Archivs an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft in Bielefeld und Baltimore arbeitete er in Forschungsprojekten an den Universitäten Köln, Bonn und München. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Literatur- und Medientheorie, Romantik, Gegenwartsliteratur und Pop. Wichtige Publikationen: Die Ironie der Unverständlichkeit (2000), Gerade Eben Jetzt. Schreibweisen der Gegenwart (2003), Am Anfang war… Ursprungsfiguren und Anfangskonstruktionen der Moderne (Mithg., 2008).
Moderation: Dr. Christian Suhm