Sibylla-Schwarz-Haus: Eigentum ist heilig (und verpflichtet zu nichts)

„Weil sich am Zustand des prominent am Fischmarkt gelegenen Gebäudes trotz Gesprächen und Aufforderungen nichts änderte, beschloss das Stadtparlament Ende Juni 2015 ein Enteignungsverfahren. Wie Bausenator Jörg Hochheim (CDU) informierte, gibt es einen Hauptgrund für die Skepsis der Enteigungsbehörde: Schwerin glaubt nicht, dass das Interesse der Allgemeinheit an einem schönen Stadtbild schwerer wiege als das vom Grundgesetz geschützte Eigentum. Das Innenministerium regt stattdessen an, ein laut Baugesetzbuch und Denkmalschutzgesetz mögliches Modernisierungs- und Instandsetzungsgebot auszusprechen.“ Ostsee-Zeitung, Greifswald, 13.4., S. 9

Hintergrund: Das Geburtshaus der Dichterin Sibylla Schwarz (1621-1638), abgesehen von den Kirchen eins von wenigen Überresten der mittelalterlichen Stadtgeschichte – die Familie Schwarz  war ein Greifswalder Patriziergeschlecht, das über Jahrhunderte Ratsherren, Geistliche und Professoren hervorbrachte – wurde vor 2 Jahrzehnten von einem privaten „Investor“ gekauft, der es seitdem vor sich hin gammeln läßt.

Patrizierhaus, Greifswald style
Patrizierhaus, Greifswald style (Tafel und Graffiti sind illegale Zusätze und somit von Amts wegen strafbar)

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