Bresekow

Der Roman spielt in Bresekow, einem Dorf in Vorpommern, und seine Protagonisten sind nicht nur deswegen besonders, weil sie so vielzählig sind, sondern vor allem, weil sie es sind, die das Geschehen im Wechsel erzählen. Genauer: Aus dem, was die Bewohner des Dorfes in inneren Monologen abwechselnd vortragen, setzt sich die Handlung zusammen. Mehr als andere Erzählweisen, als ein auktorialer Erzähler etwa, der nicht nur in der Lage wäre, den Lauf der Dinge zu beschreiben, sondern auch über die Grenzen des Dorfes hinauszublicken, lässt dieses multiperspektivische, personale Erzählverfahren die Bresekower Gemeinschaft als ein geschlossenes System erscheinen. Verstärkt wird dieser Eindruck durch den plattdeutschen Dialekt, den manche Dorfbewohner sprechen. Vor allem aber durch die wiederkehrenden kurzen Passagen, in denen „die Gemeinde“ als Kollektiv auftritt und gleich einem antiken Chor in Strophenform das Gerede der Leute zum Besten gibt. / Lena Bopp, FAZ

Judith Zander: „Dinge, die wir heute sagten“. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2010. 480 S., broschiert, 16,90 €.

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